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Julian Irlich - Graffiti aus Siegen Julian Irlich - Graffiti aus Siegen ji-logo

Ein Logo mit Kinderaugen sehen

Das Jugendzentrum Next Generation macht es vor

Vorwort

Die Frage nach dem "Warum" stellen Kinder vermehrt im Kleinkindalter, was ihnen mit der Zeit rigoros ausgetrieben wird. Die Frage nach dem "Warum" wird dann in der Schule von Lehrern oft als nervig und unangebracht abgetan, spätestens dann, wenn sie keine passenden Antworten mehr auf die gestellten Fragen wissen.

Die Frage nach dem "Warum" ist jedoch eine entscheidende, wenn man Dinge neu denken und entwickeln möchte. Die "Warum"-Frage zeugt von Neugier und hilft dabei, sich Dinge besser vorstellen zu können. Man setzt sich mit seiner Umwelt und den Gegebenheiten auseinander und kann Sachverhalte demnach als richtig und wichtig deuten oder in Frage stellen. 

Logos begegnen uns in der kapitalistisch geprägten westlichen Welt wie Sand am Meer. Logos können reine Bildmarken, Wortmarken oder Wort-Bild-Marken sein, die eigentlich alle auf eins abzielen: Ein möglichst unvergleichbares Corporate Design und damit eine Identität, die sogenannte Corporate Identity zu schaffen. Ein gutes Logo sollte demnach unverwechselbar sein, positive Emotionen wecken und im Gedächtnis bleiben. 

"Warum" also nicht mal den Begriff Logo neu denken und fernab von einem gebogenen, goldenen M oder einem blauen Schrägbalken in einem blauen Viereck operieren? Denn nicht zuletzt sollte ein gutes Logo vor allem eins können: Die passende Zielgruppe ansprechen und Identifikation schaffen.

Das Kinder und Jugendliche ein anderes ästhetisches Empfinden in Sachen Bildsprache und Farbgebung haben ist logisch, aus diesem Grund macht es auch Sinn, Kinder und Jugendliche (als Zielgruppe) bei der Gestaltung von einem Logo für ein Jugendzentrum einzubinden. So geschehen im Jugendzentrum Next Generation in Hilchenbach.

In einem Workshop zum Thema "Logo fürs Jugendzentrum" beteiligten sich zahlreiche Kinder und Jugendliche aus Hilchenbach. Bevor es an das zeichnen von ersten Logo-Entwürfen ging, wurde selbstverständlich besprochen, was ein gutes Logo ausmacht und was es bei der Gestaltung zu beachten gilt. Abseits der klaren Logoregeln wurde dann natürlich auch kreatives Brainstorming betrieben. Was geht und was geht nicht - und natürlich "Warum" geht das und "Warum" geht das nicht. Schnell wurde deutlich: "Warum" nicht mal was anderes machen? Wenn unser Logo alle Kriterien erfüllt, unverwechselbar ist, ein positives Gefühl vermittelt und im Gedächtnis bleibt. - "Wir sind anders und das soll auch unser Logo zeigen" !

Schnell stand fest: Das Logo sollte schön bunt werden und symbolisch für Toleranz und Vielfalt stehen. Auf eine Kombination aus Text (im Graffitistil) und Bild wurde sich verständigt. Als Maskottchen durfte "Elfriede", das Alpaka-Stofftier aus dem Jugendzentrum, nicht fehlen. Um dem mit Mütze und Schal geschmückten Alpaka den richtigen "Drive" einzuhauchen, wurde es kurzerhand auf ein Skateboard gepackt - ein Symbol für Fortbewegung, Freiheit und Individualität. 

Die Ideen und Wünsche der Kids wurden im Anschluss an den Workshop von mir zeichnerisch in Form mehrerer Skizzen umgesetzt und den Teilnehmer*innen zur Auswahl präsentiert. Final wurde das Logo von mir digital umgesetzt und in verschiedenen Varianten (z.B. mit und ohne Hintergrund) angefertigt, sodass im Nachgang direkt die ersten T-Shirts, Kaffeetassen und Co. bedruckt werden konnten. Zudem wird das Logo künftig bei jeglicher Form der digitalen und printmedialen Kommunikation des Jugendtreffs verwendet.

Und "Warum" nicht das Logo noch etwas weiter denken und im Innenbereich auf eine Wand bringen ? Und geht das auch im Außenbereich als Werbeschild auf einer Dibondplatte als Graffiti, öffentlichkeitswirksam sichtbar ? Ja klar, also ran ans Werk !