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Julian Irlich - Graffiti aus Siegen Julian Irlich - Graffiti aus Siegen ji-logo

Recycling trifft Graffiti-Style

Jeans-Tonne am Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung Siegen erhält ein passendes Wandbild

Vorwort

Wie sieht eigentlich der Produktlebenszyklus einer Jeans aus ? Simple Frage, die eine traurige Wahrheit aufdeckt: Gekauft; eingetragen; (im besten Fall) Zufriedenheit mit dem Produkt und der Passform; Verlust der Passform / Unzufriedenheit; Müll. 

Treue Alltagsbegleiter, Gelegenheitskäufe und Fehlkäufe, Hosen zum Graffiti-Sprühen. Alle Jeanshosen haben eins gemeinsam: Wenn die Trennung ausgesprochen ist, landen sie nach der oft hautengen und langen Partnerschaft einfach auf dem Müll. Gerade in Zeiten von Fast Fashion ist der Verwertungszyklus sehr kurz: Billig gekauft, eine Saison getragen und ab in die Tonne, Tschau. Doch was bleibt einem anderes übrig? Nicht viel, zumindest bei Fast Fashion, denn aufgrund der niedrigen Qualität der Erzeugnisse, können diese weder wiederverwertet noch recycelt werden. Das Resultat sind gigantische Müllberge.

Bei der Fertigung einer neuen Jeans werden ca. 8000 Liter Wasser verbraucht, jede Menge CO2 ausgestoßen und es kommen viele Chemikalien zum Einsatz, die umweltschädlich sind.

Das Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung in Siegen zeigt, dass es auch anders geht. Hier können Jeanshosen mit mindestens 95% Baumwolle dem Recyclingkreislauf zugeführt werden. Die Jeans-Tonne ist ein weiteres sichtbares Zeichen, wie die Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (SDGs) konkret an einer Schule umgesetzt werden können. Im Jahr 2021 wurde das Projekt Jeans-Tonne ins Leben gerufen und noch im gleichen Jahr in einem Graffiti-Workshop, mit Schülerinnen und Schülern, für ein passendes Aussehen der Tonne gesorgt. Nach einer kurzen Zwischenstation auf ihrer Reise, ist die Jeans-Tonne von dem Schülerladen "WannaBuy" nun an ihren finalen Bestimmungsort vor die Aula gewandert.

Der Plan: Mehr Sichtbarkeit und Nutzung generieren. Was ist für mehr Sichtbarkeit besser geeignet als ein cooles, zeitgemäßes Wandbild ? Groß, bunt und auffällig - das alles kann Graffiti. Neben einem zeitgemäßen Jeans Schriftzug im Graffiti-Style wurden von mir auch die passenden Entwicklungsziele in Form der bunten SDG-Icons neben dem Kunstwerk aufgesprüht. Um das Kunstwerk noch interessanter zu gestalten, entschied ich mich kurzerhand ein Stück Jeans als Flicken an die Wand zu nageln, ebenso eine ganze Jeanshose, die den direkten Bezug zwischen dem Graffiti und der Tonne herstellt und nochmals den Lebenszyklus symbolisch abbildet. Schon während der Gestaltung ließen die ersten Reaktionen nicht auf sich warten: "Wie cool", "Guck mal, wie geil das aussieht", "Ist das eine echte Jeans?" Gespräche angestoßen - Mission erfüllt.

Bereits im vergangenen Jahr konnte ich ein weiteres Projekt vor der Aula  am Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung in Siegen künstlerisch unterstützen. Ein Wasserspender wurde aufgestellt, an dem sich Schülerinnen und Schüler kostenfrei Wasser abzapfen können. Hier habe ich einen Wassersplash auf die Wand im Hintergrund aufgemalt und gesprüht. Der Wasserspender ist ein weiteres Sichtbares Zeichen, dass die Schule im Zeichen der Nachhaltigkeit setzt und zudem ein Querverweis auf die Galerie mit den Entwicklungszielen der Vereinten Nationen, die ich im Jahr 2021 auf dem Schulhof in Form von Piktogrammen, Gemälden und großen Graffiti aufgemalt und aufgesprüht habe.

Mehr Infos zu den 17 Entwicklungszielen der Vereinten Nationen findet Ihr hier www.17ziele.de

Bilder zu dem Projekt findet Ihr in der Galerie unten, viel Spaß beim Anschauen !